veröffentlicht von Geometragische Gazette am 16. November 2017

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Es erzählt sich, dass eine der ersten Amtshandlungen von Cecilyas Glockenhell als Kuratorin darin bestand, die jedermann zugänglichen Treffen “Unter dem Baume” zu erneuern. Dies geschah, wie allen bekannt, in Form der Arkaneischen Kolloquien, die bis vor Kurzem insgesamt 49 Veranstaltungen zählten.

Nach der 25. Ausgabe unter Gestaltung des damaligen Prorektors Elegias Sommersang stand somit ein weiteres Jubiläum an, das große L, und es wollte, so die Maßgabe der nahezu omnipräsenten Gastgeberin, etwas Besonderes sein, selbst nach all den verschiedenartigen Runden des magiewissenschaftlichen Ernstes, des politischen Diskurses, der fernwehmütigen Reiseberichte, der geschmackvollen Kunstinszenierungen und des zuweilen verspielten Schabernacks.

Die Entscheidung für ein unvergessliches Erlebnis fiel zu Gunsten des kompetitiven Spaßes: unser Arkaneum lud zur Ersten Kolloquialen Knobelmeisterschaft ein. Zwanzig und vielleicht mehr Elfen folgten dem Ruf, obgleich nicht alle von ihnen an der Schnitzeljagd durch Silbermond teilnahmen. So wurde Rücksicht auf die vor der Niederkunft stehende Zeichnerin Sillar En’Caras genommen, und Prinzessin Cyanas Zorneshymne aus dem Hause Nebeltänzer bot ihr freundschaftlich ihre Gesellschaft an, während den von Spielkartenglück aufgestellten Mannschaften die Aufgabe gegeben war, Buchstaben zu einem bestimmten Wort mit Bewandtnis in der arkanen Magie zusammenzutragen.

Doch ihnen sollte dies nicht leicht gemacht werden. Um die einzelnen Lettern zur Lösung zu erhalten, hatten die Wettstreiter Angehörige des Arkaneums — Prorektor-Sekretär Varlandius Himmelslicht sowie die Adepten Arantalion Blutfeuer und Gil’Daneth Satyrnehr III. halfen als solche — in ihren über Silbermond verteilten Verstecken aufzuspüren. Hinweise auf jene waren in gesprochenen Rätseln enthalten, die von Station zu Station zu knacken waren, bis die Hatz durch die Hauptstadt dort endete, wo sie begonnen hatte, nämlich in der Halle der Ruhe, um der Kuratorin das gesuchte Wort zu nennen: S I E B E N.

Erstaunliches wurde mitunter geleistet. Denn die unbestechlichen Sanduhren nahmen die Zeit und hielten fest, wie die zuletzt aufgebrochene Gruppe auch als erste wieder einkehrte und obendrein die richtige Lösung laut und vernehmlich rief. Souverän! Doch wem gratulierte denn die Gesellschaft zum Gewinn der Knobelmeisterschaft? Der Reihe nach.

Den dritten Platz belegten die “Folianten” (Die Namen resultierten aus dem Wert der jeweils abgehobenen Karte, Anm.d.R.), bestehend aus den Magistern Daurannon dal Astrucien und Zerys Leyflut sowie Doktor Zharya Güldenstern, deren forscher Vorschlag, den damit verbundenen Preis, ein gemeinsames Porträt aus der begabten Hand von Sillar En’Caras, als Aktbild zu verwirklichen, die gelehrten Mannschaftskameraden doch leicht erschreckt haben soll. Eine Quelle besteht auf ihre bleiche Gesichtsfarbe in dem Zusammenhang.

Die “Zauberkessel” rätselten sich auf Rang 2 und verdienten sich neben einer Verewigung als Gemälde die Einladung zu einem Gelage mit Kuratorin Glockenhell im “Salon Rubin”. Somit dürfen sich Magister Rianelas Cir Randes, Zauberschülerin Lola Pharamilion (beide Zirkel der Zwillingseiche), Fähnrich Shayris Waldschatten (Sondereinheit Sonnenschild) und die Krankenstubenheilkraft Chespie Lavi auf einen Besuch des vor der Neueröffnung stehenden Nobelrestaurants und dessen Genüsse freuen, Kurzweile inklusive.

Mit einigen Minuten Abstand hatten jedoch die “Manakristalle” die gewitzte Nase vorn! Kein Geringerer als der wertgeschätzte Stammgast Lont En’Caras gehörte ihnen an, zudem der häufig gesichtete Meisterjuwelier Ylariondan und ein erstmals zu einem Kolloquium entdecktes Gesicht, nämlich das der für die städtische Sicherheit arbeitenden Magistrix Ayin Morgenwisper. Das triumphale Dreigestirn darf sich darauf einstellen, ebenfalls porträtiert zu werden, sobald die hochschwangere Künstlerin ihre künftige junge Familie geordnet weiß. Doch dessen nicht genug, überreichte Glockenhell den Erstplatzierten reich verzierte Trinkkelche, Pokalen nicht unähnlich, und brachte überleitend die Hoffnung zum Ausdruck, die Knobelmeister stießen mit ihnen beim Pferderennen des Sonnenglut-Gestüts am 17. dieses Mondlaufs an — und das auf der Ehrentribüne! Der begehrliche Zugang zu ihr ist Bestandteil des Preises.

Beifall empfingen die Sieger nicht nur von ihrer geschlagenen Konkurrenz, sondern auch von den Nachzüglern zum Abend, unter denen sich inzwischen der Nebeltänzer’sche Erbprinz Rhamion und die ehemals leitenden Angestellten Elegias Sommersang und Lady Livantha Abendlicht auf dem altvertrauten Teppich eingefunden hatten.

Bei seinem Abschied äußerte Cir Randes den Wunsch, es mögen noch fünfzig weitere Kolloquien folgen. Die Redaktion der “Geometragischen Gazette” kann dem Zauberer darin nur beipflichten. Auf zum C und einer möglichen Wiederholung der Schnitzeljagd!

veröffentlicht von Kuratorium am 3. November 2017

Freundliche Grüße, Reisende/r,

wenn ich Euch zum nächsten Arkaneischen Kolloquium einlade, dann geschieht dies inzwischen zum fünfzigsten Male. Das gepflegte Gespräch feiert Jubiläum und wir dürfen gemeinsam auf viele einmalige wie reichhaltige Abendgesellschaften zurückblicken, sei es auf magiewissenschaftliche Impulsreferate aus dem Stegreif oder verzückende Erzählungen zu fernen Ländern.

Unvergessen sind ebenso der schlussgültige Geschmacksvergleich zwischen herbeigezauberten und herkömmlich zubereiteten Speisen oder die Offenbarung dichterischer Talente im Literarischen Terdezett. Und wer erinnert sich nicht an die Vernissage zur Exposition “Suramar – lebensnah”? Neben der Kunst in allen Facetten kam auch der politische Diskurs zu Tagesgeschehen und zeitgeschichtlichen Entwicklungen nicht zu kurz.

Es versteht sich, dass insbesondere das Arkaneische Kolloquium L erinnerungswürdig begangen werden will, und daher ist mir die Verkündung eine Freude, dass Euch, den Gästen, ein kleiner Wettstreit erwartet: die Erste Kolloquiale Knobelmeisterschaft.

Dem Denken verschworen, lädt das Arkaneum Silbermond am 13. dieses Mondlaufs zum Lösen von mitunter kniffligen Rätseln ein. Den schlauen Gewinnern sind fantastische Preise versprochen.

Wer die gewitzte Konkurrenz nicht scheut, der ist aufgefordert, sich am besagten Tage zum Schlag der achten Abendstunde einmal mehr in der Halle der Ruhe am Königlichen Markt unserer Hauptstadt einzufinden und sich den Denksportaufgaben zu stellen.

In dem Sinne gilt erneut: Wissen führt nach oben,

 

Eure Cecilyas Glockenhell
~Kuratorin des Arkaneums Silbermond~

veröffentlicht von Geometragische Gazette am 25. Juni 2017

von Anaesthur Morgentau, Silbermond

Das Kollegium der Akademie der arkanen Künste könnte demnächst wertvolle Verstärkung erhalten, denn eine Zaubermeisterin hat sich für eine Dozentur im Fach Weissagung beworben. Die bisher Privatunterricht erteilende Magistrix Varyade Sonnenleid strebt jene ehrbare Tätigkeit an.

Der von Prorektorin Vecilis Whisperwell geleitete Anstellungsprozess steht inzwischen vor der nächsten und entscheidenden Etappe. Für Magistrix Sonnenleid gilt es nun, ihre Fähigkeit zu demonstrieren, vor einer zählbaren Menge Teilnehmer zu lehren. Zu diesem Zwecke lädt die Akademie am 28. dieses Mondlaufs zu einer öffentlichen Unterrichtsveranstaltung ein. Bis 20.30 Uhr mögen sich Interessierte auf der Terrasse im Westen der Insel der Sonnenwanderer einfinden, um mehr (oder weniger) über “Magische Gegenstände in der Schule der Weissagung”, so der Titel der Einheit, zu erfahren. Der Ort ist nicht zu verfehlen, sobald der geneigte Besucher nach Borklingen Ausschau hält. Sie schätzen den Springbrunnen der erwähnten Terrasse.

Magistrix Sonnenleid bedingt keinerlei Unterrichtsmaterialien, erwartet allerdings von den Schülern und solchen, die sich in jene hineinversetzen wollen, einen wachen Geist und Aufmerksamkeit.

veröffentlicht von Geometragische Gazette am 13. Juni 2017

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Nach den gezeichneten Impressionen von Sillar Turunen zur Ausstellung “Suramar – lebensnah” blieb das 47. Arkaneische Kolloquium der Kunst treu, obgleich in anderer Form. Denn dieses Mal widmete sich die Gesellschaft einen Abend lang der Literatur.

Vorgegeben war das Thema keineswegs. Es ergab sich denkbar natürlich aus einer Lektüreempfehlung von Lady Livantha Abendlicht für den Nachwuchsschriftsteller Arantalion Blutfeuer. Ein Werk des Kriminalautors Arthares Con’Doel legte die forschende Zauberin dem Magiestudenten ans Herz. Was folgte, lässt sich als teppichweiter Austausch über aktuelle Lesevorlieben umschreiben.

Einen besonderen Denkanstoß gab die von Waldläuferfähnrich Shayris Waldschatten umrissene Fiktion “Gott aus dem Nichts”, deren Handlung eine obskure Welt ohne Magie zu Grunde liegt. Hierauf entwickelte sich eine rege Diskussion über die Möglichkeiten ferner, bewohnbarer Himmelskörper und forderte die Phantasie eines jeden einzelnen Teilnehmers des gestrigen Kolloquiums, dreizehn an der Zahl, heraus. Nicht geringer wurde die geschätzte Meinung anwesender Gelehrter wie die von Magister Lont En’Caras erbeten.

Blutrittermeister Quimeral Feuerschwinge wollte es darauf ganz genau wissen: er fragte die Damen nach ihrer Zuneigung für mehr oder weniger seichte Romantik in Erzählform und ermittelte zwar kaum geständige Anhängerinnen, dafür eine umso lauter bekennende in Kuratorin Cecilyas Glockenhell. Sogleich schwärmte die Leiterin des ausgegründeten Verlags Arkaneischer Zauberschriften für die extern entstehende Abenteuerreihe um “Piratenprinzessin Desirae”.

Andere Geschlechtsgenossen überraschten mit ihren favorisierten Genres. So hält es Zharya Güldenstern mit dem Schrecken von Geisterschiffen und dem Horror von zum Untod verdammten Dirnen in Dalarans Unterwelt, wohingegen Shayris Waldschatten die Belletristik hinter sich ließ und kundtat, Baupläne von technischen Gerätschaften hätten es ihr angetan. Ein weiterer weiblicher Gast, dessen Name leider nicht mehr in Erfahrung zu bringen war, gönnt sich stattdessen gerne einen längeren Blick in Bücher zur Gartengestaltung.

Die Prosa wich vollends, allerdings der Lyrik, als die muntere Runde auf Gedichtbände zu sprechen kam. Und darauf beschränkten sich nicht die Besucher, nein. Nacheinander rezitierten oder erfanden schnell der erwähnte Fähnrich, Meister Feuerschwinge und auch die Dame Güldenstern Reime, die eine scherzhafte bis zotige Qualität gemein hatten. Mitunter durfte sich mancher an vergleichbare Veranstaltungen der Künstlerloge Elfenbeinturm erinnert fühlen.

Mit verdienten Lachern und einigem Applaus wollte sich die unterhaltsame Zusammenkunft dann auch dem Ende neigen. Wir dürfen nun gespannt sein, ob und welchen unerwarteten Verlauf das bevorstehende Kolloquium XLVIII in einem Mondzyklus nimmt.

veröffentlicht von Kuratorium am 30. April 2017

Wertgeschätzte/r Reisende/r,

es ist mir eine außerordentliche Freude, Euch zum Arkaneischen Kolloquium XLVI einladen zu dürfen. Außerordentlich, weil am gemeinten 8. des neuen Mondlaufs gleichzeitig unsere Ausstellung “Suramar – lebensnah” eröffnet wird!

In denselben Räumen, in der gewohnten Halle der Ruhe am Königlichen Markt, besteht die erst- und letztmalige Gelegenheit, jenes Projekt — zur einen Hälfte wissenschaftliche Exposition, zur anderen Hälfte Kunstschau — im Rahmen unserer regelmäßigen Zusammenkünfte zu sichten und sich gemeinsam angeregt über es auszutauschen.

Euch erwarten gezeichnete und unter Lebensgefahr entstandene Impressionen von Fräulein Sillar Turunen zur Stadt Suramar, von Magister Elegias Sommersang gereichte Gegenstände aus dem fremden Alltag der vetterlichen Nachtgeborenen und weitere antike Kostbarkeiten von den Verheerten Inseln, die Lady Dainita Nebeltänzer uns generös überließ.

Die mit Dank verbundenen und teils erforschten Exponate werden im Anschluss an die Vernissage auf den Campus des Arkaneums verlegt, um daraufhin der Öffentlichkeit für ein Vierteljahr zur Betrachtung zur Verfügung zu stehen.

Wissen führt nach oben,

Eure Cecilyas Glockenhell
~Kuratorin des Arkaneums Silbermond~