veröffentlicht von Geometragische Gazette am 14. März 2017

von Anaesthur Morgentau, Silbermond

Zum ersten Appell seit Langem befohlen, fanden sich vorgestern am Bassin im Süden der Insel der Sonnenwanderer nicht nur Schocktruppen nach Farben ihrer taktischen Gattungen ein. Denn die Veranstaltung galt auch jenen am Arkaneum, die vor einigen Monden an der Seite der kämpfenden Zauberer in die umstrittene Provinz der Albrechtsklippen gezogen waren und eine Befriedungsmission durchgeführt hatten.

Die heimgekehrten Recken erwartete eine späte Ehrung. Eigens für den Grenzeinsatz und treu den bisherigen Gepflogenheiten hatte das Rektorat die so genannte Klippenstürmermedaille gestiftet. Den in seiner Gestaltung unikalen Orden empfingen die im Ornat angetretenen Schocktruppen Caifayel Windhauch, Irathas Distelduft, Cyanas Zorneshymne und Rho Teardrop sowie ebenfalls der hilfreiche Adept Belryas Auenlied, der sich aus freien Stücken zur Mission gemeldet hatte.

Die unter anderem unter den Augen des ehemaligen Prorektors Elegias Sommersang vorgenommene Verleihung war nicht der einzige Anlass für den Appell. Hauptmann Vecilis Whisperwell bestätigte die Berufung von Caifayel Windhauch als neue Vizekommandantin und damit zur Nachfolgerin des auf den Verheerten Inseln gefallenen Magisters Ghaendhar Tel’Aar Sonnenschwinge. Dessen Verlust, ohne den gleichzeitigen Tod seiner Schwester Lady Ellariana zu unterschlagen, hat weitere Konsequenzen für die am Arkaneum organisierte Miliz.

So wurde obendrein eine Neuverteilung der Stabsaufgaben kommuniziert. Leutnant Windhauch sei künftig für die Rekrutierung und Einbindung neuer Schocktruppen zuständig und pflege die Beziehungen zu paramilitärischen und militärischen Einheiten im Hohen Reich sowie innerhalb der Horde, während Kommandantin Whisperwell fortan mittels Übungen und Manövern unter ihrer persönlichen Leitung die Kampftauglichkeit sicherstelle und erhöhe. Zuvor lag diese Verantwortung in den Händen Lord Ghaendhars.

Seiner und Lady Ellarianas wurde über die am vorgestrigen Abend gesprochenen Worte hinaus gedacht. Einem Vorschlag des Kurator-Assistenten Auenlied gefolgt, fügte Whisperwell den seit Wochen in der Aula der Akademie zum öffentlichen Kondolieren ausgestellten Lichtgemälden der Sonnenschwinge-Zwillinge eigene Exemplare der Klippenstürmermedaille hinzu. Der Schein von zig Trauerkerzen erhellt nun auch jene Erinnerungen an den letzten gemeinsamen Einsatz.

veröffentlicht von Geometragische Gazette am 14. Februar 2017

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Seit jeher entbehren die Arkaneischen Kolloquien strenge Formen. Doch die 43. Ausgabe verlangte von den Teilnehmern mehr als eine Lockerungsübung. Zu Beginn hatten sich so wenige Gäste eingefunden, dass die Runde ebenso gut als ungezwungene Privatunterhaltung hätte gelten können.

Tröpfchenweise versammelte sich allerdings dann doch eine Dekurie an überwiegend bekannten und geschätzten Zeit- wie Artgenossen und ließ sich zu einem ungewohnt engen Kreis in den Kissen nieder. Spätestens der Auftritt des Erbprinzen Rhamion Lyrias Nebeltänzer in der Halle der Ruhe gemahnte zudem dazu, die sozialen Konventionen nicht gänzlich zu vernachlässigen.

Mit dem eingetroffenen Hochadel behauptete sich endgültig das bestimmende Thema der Konversation: der vom Prinzen und seiner Verlobten Cyanas Zorneshymne ausgerichtete Musikabend am Tag zuvor. Schalt Kuratorin Glockenhell eben jene Festivität als mutmaßliche Ursache für das niedrige Aufkommen an Besuchern, war die Verständigung schnell hergestellt, zum nächsten Mal die Ereignisse mit größerem Abstand zueinander anzusetzen. Damit verband sich außerdem die Bestätigung des Aspiranten auf den Nebeltänzer’schen Fürstenrang, eine solche Feier in zwei bis drei Mondläufen wiederholen zu wollen — sehr zur Freude der Anwesenden.

Denn diese schwärmten längst von vergleichbaren Anlässen für Künstler, ihre kreativen Schöpfungen an Geist und Sinne zu bringen, und erinnerten an zurückliegende Bälle, zu denen das Arkaneum auf das Tanzparkett bat. Die nostalgischen Töne verfehlten ihre Wirkung nicht. Glockenhell bekundete nämlich, die abgeschöpften Impressionen mitzunehmen, selbst die zum kurzlebigen Thema künftiger Arkanballwettkämpfe.

Nicht weniger gewann Prinz Rhamion an Anregungen. Während weiterhin Namensvorschläge zum Veranstaltungsort des als Institution gewünschten Musikabends gesammelt werden, gefiel dem Aristokraten der Einfall, kommende Gesellschaften in der Reihe für andere Formen und Unterformen der Kunst zu öffnen; darstellende wie bildende.

So erwies sich auch dieses Kolloquium hinsichtlich Vorhaben als verlässlich fruchtbar. Wahrscheinlich stößt die Runde XLIV weitere an. Dies bleibt am 13. des nächsten Zyklus zu erfahren.

veröffentlicht von Geometragische Gazette am 10. Januar 2017

von Guilevri Weilersruh

Eine ungewöhnlich kleine Runde ergab sich am gestrigen Abend in der Halle der Ruhe zum 42. Kolloquium, so klein, dass an dieser Stelle eine Aufzählung der Teilnehmer gar nicht mühselig fällt.

Auf Seiten der Magiegelehrten und –lernenden fanden sich Magister Lont En’Caras (Zirkel der Zwillingseiche), der vorübergehend stellvertretende Prorektor für Forschung Irathas Distelduft, die am Institut ihr Projekt vorbereitende Arkanistin Lady Livantha Abendlicht und der Adept Arantalion Blutfeuer ein. Ebenso die Ehre gab sich das neue Oberhaupt der Windhauchs, Fürstin Caifayel Windhauch. Und noch vor Kuratorin Cecilyas Glockenhell als Gastgeber der Zusammenkunft ist eigentlich Waldläufer-Jungoffizier Shayris Waldschatten als weitere Besucherin zu nennen.

Eingangs beschäftigte eben jene Überschaubarkeit die Versammelten. Sie erklärten sie sich mit umgreifender Festtagsträgheit und verschiedenen Ereignissen in der Fremde. Vorgänge im Ausland wollten auch darauf die Anwesenden nicht loslassen, obgleich es zurückliegende waren, über die man sich unterhielt.

Als außerordentlich begehrt erwiesen sich die Erzählungen von Magister En’Caras über Unternehmungen auf den Verheerten Inseln. Nachdem Lady Dainita Nebeltänzer bereits beim vorherigen Kolloquium ihre Eindrücke von der gemeinten Expedition geschildert hatte, musste sich der Zauberer nicht erbarmen, um umfassend und in seinem unverwechselbaren Stil zu berichten. Hierbei beschränkte sich der Magister nicht auf die Erlebnisse in den Ruinen der altertümlichen Stadt Nar’thalas und ihrer von Spuk befallenen Akademie. Denen voraus hätte man nämlich auf einen Hilferuf verbündeter Dämonenjäger an einem Flussufer in Azsuna geantwortet und Unterstützung im Kampf gegen die Brennende Legion geleistet. Auf die Episode in Nar’thalas, die nicht ohne Konfrontationen mit Naga auskam, folgte eine erste Erkundung des als Suramar bekannten Landes.

Sehr aufmerksam vernahmen die Gäste, unter denen Arkanist Distelduft als kommissarischer Leiter des arkaneischen Forschungsinstituts mit gezielten Fragen angenehm auffiel, die Kunde von der Sichtung einer weiteren, jedoch überlebenden Elfenzivilisation in der gleichnamigen Metropole Suramar und ihrer Ausgestoßenen. Letztgenannte ließen sich in hoffnungslos degenerierte “Verdorrte” und geistig noch unverkümmerte “Nachtsüchtige” aufteilen und gemahnten nicht nur En’Caras an das Aufkommen der Getriebenen in unserer Heimat. Der Gemeinsamkeiten nicht genug, sollte auch das Äquivalent zum Sonnenbrunnen nicht fehlen: der Nachtbrunnen. Gemessen daran, was der Magister bislang über diesen Leynexus auf Entfernung zusammenzutragen vermochte, ist der Zauberer zwar von der Überlegenheit des Sonnenbrunnens überzeugt, aber sein mutmaßlich rückständiger Verwandter wird im Kontext mit ausgebrochenen Kämpfen bei und in Suramar als Anlass genügen, bald eine zweite Reise in die Region anzustrengen.

Wahrscheinlich dürfen kommende Kolloquien von ihr als abendfüllendes Thema profitieren. Vor der geplanten Expedition wären jedoch zunächst geborgene Fundstücke auszuwerten und sicher zu verwahren.

veröffentlicht von Geometragische Gazette am 13. Dezember 2016

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Zur gestrigen Ausgabe des Arkaneischen Kolloquiums, Nummer 41 in der Reihe, zog es etwa zwanzig Gäste und ihre Gastgeberin abermals in die Halle der Ruhe am Königlichen Markt, um sich über Neuigkeiten vom Campus des Arkaneums, aus der weiteren Heimat und ferneren Gefilden auszutauschen.

Im Sinne dieser Reihenfolge schilderte eingangs Kuratorin Cecilyas Glockenhell die vorübergehend veränderte Lage im Rektorat. Der Prorektor für Forschung, Magister Ghaendhar Tel’Aar Sonnenschwinge, habe sich mit seiner an der Akademie der arkanen Künste immatrikulierten Schwester Lady Ellariana auf eine Mission zur Vorbereitung einer Expedition begeben. Näheres verschwieg die Verwaltungschefin, um die Sicherheit der Aufgebrochenen nicht zu gefährden. Für die so weit planbare Abwesenheit des Prorektors wird sein Intimus, der Arkanist Irathas Distelduft, kommissarisch die Amtsgeschäfte an der Spitze des arkaneischen Forschungsinstituts führen. Anfragen jeglicher Art sind an ihn stellvertretend zu richten.

Das Wort erhielt Fürstin Caifayel Windhauch. Sie stellte ein mehr als karitatives Projekt vor, nämlich ihre Stiftung “Hoffnungsfunken”. Aufgabe dieser Initiative ist die Vermittlung einer gewünschten Ausbildung unter anderem von Kriegsbetroffenen, die ihre berufliche Zukunft in zurückliegenden Konflikten verloren haben oder auf die talentgerechte sowie pekuniäre Förderung ihres Potenzials angewiesen sind. Um die Herausforderung zu bewältigen, entstand in den vergangenen Mondläufen unter der Leitung der Adligen ein Netzwerk aus Vertretern verschiedener Bereiche; aus Magiewissenschaft, Kriegshandwerk, fertigendem und handelndem Gewerbe. Nicht nur diesen dankte Windhauch für das bisher Erbrachte und den Willen zur Kooperation, indem sie eigens zusammengestellte Pralinenkollektionen aus Madam Tyurrus “Café Kerzenschein” unter den Besuchern des Kolloquiums verteilen ließ.

Lady Dainitas Auskunft war gefragt, als das Gespräch darauf zur Forschungsreise auf die Verheerten Inseln, die der Zirkel der Zwillingseiche angestrengt hatte, überging. Da keiner ihrer Zauberer zugegen war, erzählte der Spross des Hauses Nebeltänzer — am Arkaneum als “ehrenamtliche Feendrachenhüterin” in eine thaumazoologische Studie eingebunden — von den Unternehmungen in einer Azsuna genannten Region, in deren Fokus die altertümliche, in Ruinen liegende Elfenstadt Nar’thalas gestanden hat. In ihrem Bericht, von dem sie sich erhofft, ihre ehemaligen Gefährten von der Zwillingseiche wüssten ihn bald zu ergänzen, galt besonderes Augenmerk der lokalen Magierakademie von einst, den Entdeckungen in den spukenden Sälen und Fluren sowie einigen geborgenen Schätzen, zu denen Lady Dainita ein Buch zählt, das sie dem arkaneischen Forschungsinstitut überlassen möchte.

Im Anschluss beschäftigte das rekonstituierte Sonnenfeuersanktum die Runde. Die Einrichtung weckte bereits auf dem vorangegangenen Kolloquium die Neugier. Bedauerlicherweise war kein Mitglied dieser der ausgesprochenen Einladung gefolgt. Stattdessen vermochte vor allem Prinz Rhamion Nebeltänzer Eindrücke von einer Unterredung mit dem Dekanat wiederzugeben. Hellhörig vernahm die Gesellschaft die vage Möglichkeit, einer Unterrichtseinheit des Sonnenfeuersanktums beiwohnen zu dürfen. Gleich mehrere baten um die Mitteilung eines solchen Termins, sobald er feststeht.

Das Datum zum Kolloquium XLII zeichnet sich hingegen schon ab. Am 9. des kommenden Zyklus wird das Silbermonder Arkaneum erneut seine redseligen und aufmerksam zuhörenden Freunde auf dem fliederfarbenen Teppich willkommen heißen.

veröffentlicht von Geometragische Gazette am 21. November 2016

von Ainan El’Thais, Silbermond

Ein weiterer Meilenstein des arkaneiischen Kolloquiums wurde am Anfang der letzten Woche mit dem vierzigsten Jubiläum genommen. Auch wenn einige der gewohnten sowie liebgewonnenen Gäste derzeit auf den fernen Verheerten Inseln für unser Volk gegen die Brennende Legion streiten, so kam erneut eine gesprächstüchtige Gesellschaft in der Halle der Ruhe zusammen. Insbesondere zu erwähnen ist ein weitgereister Orc, der dem Kolloquium dieses Mal im wahrsten Sinne des Wortes zusätzliche Farbe verlieh.

Thematisch ging es hingegen zuerst um die Frage des Krankenstubenauszubildenden Chespie Lavi, weshalb der ewige Frühling im Immersangwald erhalten werde, wobei sich Rückfragen nach Art und Umfang des entsprechenden Zaubers anschlossen. Es wurde in einer mühelosen Anstrengung des versammelten Intellekts erklärt, dass der Frühling in vielerlei Hinsicht eine sehr angenehme Jahreszeit sei und das Pflanzenleben begünstige. Der Zauber basiere auf der Macht des Sonnenbrunnens und sei mit den Runensteinen des Waldes verbunden.

Anschließend wandte sich das Gespräch aktuelleren Themen zu, als es erneut um den Stand der Invasion auf den Verheerten Inseln ging. Es war zu berichten, dass der Zirkel der Zwillingseiche wohl noch nicht von dort zurückgekehrt sei, während Ex-Prorektor Sommersang mit Vermutungen zu hinterlassenen Spuren unserer Vorfahren Begierden weckte.

Schließlich gelang es dem Arkanistenehepaar Tharosian und Alanielle Blutweber noch, die Stimmung mit einer kleinen Einlage aus dem Bereich der Beschwörung aufzulockern, als aus Magie ein buntes Schaf geformt wurde. Damit kam Runde vierzig dann auch zu einem relativ leichtherzigen Abschluss.