veröffentlicht von Geometragische Gazette am 14. Juli 2014

von Anaesthur Morgentau, Silbermond

Es ist vollbracht! Heute Morgen erhielt die “Geometragische Gazette” Kunde vom Triumph der teils regulären, teils freiwilligen Koalitionstruppen in der zuvor von einem Geißelkult gehaltenen Küstenstadt Ewigstein in den Pestländern! Dem vorliegenden Bericht nach gipfelten die militärischen Anstrengungen vor drei Tagen in einem letzten großen Waffengang vor der so genannten Ziggurat der Administration im Westen der Nekromantenbastion.

Während Magister-General Neroth Blutflamme aufgrund seiner ernstzunehmenden Rekonvaleszenz als Führer des gemischten Heeres wegfiel, gelang es dem Kriegsrat — in erster Linie bestehend aus Hochexekutor Dravious Mortis, Magistrix Vecilis Whisperwell, Blutrittermeisterin Shi’Ka Lina Sonnenwald und Weltenwandererhauptmann Thinael Blutsonne — den weiteren Verlauf der Offensive zu bestimmen. Noch in der Vornacht zur finalen Schlacht führte ein vom Regiment “Seuchenfaust” und von der 13. Sondereinheit “Sturmfeder” getragener Angriff zur weitgehenden Zerstörung der Hafenanlagen, gefolgt von der Einnahme der vorbenannten Ziggurat. Einer zweiten Anstrengung, die der Ziggurat der Wahrheit galt, war allerdings nicht der Erfolg beschieden gewesen. Diese Attacke konnte abgewehrt werden und zwang im Hinblick auf anrückende Feindkräfte zum Rückzug ins Hauptlager in der städtischen Peripherie.

Doch in der Konsequenz standen tags darauf genügend Streiter zur Verfügung, um Blutsonnes Ersuchen um bewaffnete Verstärkung und Heiler zu entsprechen. Ein Aufgebot von Blutrittern, Schocktruppenmagiern des Arkaneums, verbliebenen “Sturmfedern”, unabhängigen Zauberern und anderen unter der Führung von Hauptmann Whisperwell, Blutritter Tyralis Blutklinge und Waldläufer Arviu Dämmerpfeil erreichte gerade noch rechtzeitig die Verbündeten, denn die Geißel-Remanenz hatte ein letztes Mal eine beachtliche Streitmacht versammeln können und marschierte auf die eroberte Ziggurat zu.

Die Entscheidung erzwingen wollend, schickte der Kult nicht nur untotes Fußvolk aus Zombies und Spuken ins Feld und Gargoyles als Luftunterstützung. Buchstäblich überragte ein über zehn Meter messender Fleischgolem, womöglich eine schändliche Kreatur des längst hingerichteten Meistertotenbeschwörers Isfried Knochenweber, unter den Monstern. Einer der zwei hinterbliebenen Triumvirn, der Todesritter Lord August von Geiersburg, zeigte nicht das erste Mal Präsenz an der Front, und auch der abtrünnige Arkanist Faelan Stillwasser zählte zu den größten Bedrohungen der Geißelarmee.

Die Koalitionstruppen sollten in den hart umkämpften Stunden bis Mitternacht nicht nur die Oberhand gewinnen, sondern den verhassten Feind zur Gänze eliminieren. So gab der Bogenschütze Andalar Morgenspeer (thalassisches Waldläuferkorps, Anm. d. R.) wohl den tödlichen Pfeil auf Stillwasser ab, bevor dieser zusätzlich von verschiedenen Zaubern verzehrt wurde. Auch von Geiersburg fiel und zwar im Angesicht der Wut von Verlassenen. Auf eigener Seite belastete vor allem die schwere Verwundung von Hauptmann Blutsonne. Zeitweilig war nicht mehr an ihr Überleben zu glauben, doch behauptete die Kommandeurin der “Sturmfedern” knapp ihren Platz in dieser Welt.

Erkundungen am Folgetag bestätigten die Hoffnung, dass Ewigstein nunmehr komplett befriedet sei. Jedoch entdeckte man Hinweise auf ein, zwei Hand voll Kultisten auf kopfloser Flucht in alle Richtungen. Nahgelegene Ortschaften sollten daher vor Obdach suchenden Fremden oder neuen Einsiedlern in den Bergen ausdrücklich gewarnt werden. Es könnte sich um überlebende Anhänger des Kults der Ewigkeit handeln. Auch gilt das Schicksal des dritten Triumvirs, der so bezeichneten “Prophetin”, als nicht aufgeklärt. Es ist nicht auszuschließen, dass sie vor drei Tagen zusammen mit von Geiersburg und Stillwasser im Schlachtgetümmel ihr Ende fand; ebenso wenig, dass sie doch noch entkam. Wachsamkeit ist geboten.

Diese Gefahren wird ebenfalls die von hoheitlichen Kurieren aus Silbermond und Unterstadt angekündigte Garnison zu berücksichtigen haben. Sie hoben mit gestern den vor fast vier Wochen proklamierten Ruf zu den Waffen auf, so dass die Koalitionstruppen ihre Zelte abbrechen durften. Das von ihnen bewohnte Palisadendorf könnte demnach in Kürze eine ordentliche Befestigung von thalassisch-lordaeronischen Einheiten werden, um die befreite Provinz Ewigstein auf Dauer zu beobachten und womöglich das missgestaltete Land der Verseuchung abzutrotzen.

Dieser erstrebenswerte Tag mag in ferner Zukunft liegen, nicht aber der der glücklichen Rückkehr unserer Helden. Die glorreichen Magier und Krieger könnten sich sogar schon heute wieder in der Heimat blicken lassen. Und vielleicht ist schon ganz vermessen an eine Begegnung beim abendlichen Arkaneischen Kolloquium in der Halle der Ruhe zu denken. Heißen wir die tapferen Geißelbezwinger willkommen! Faelan Stillwassers Verrat und seine feigen Morde sind gerächt!

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.