veröffentlicht von admin am 20. Juni 2010

Name: Cecilyas Glockenhell
Rang: -
Alter: ca. 140 Jahre
Spezialisierungen: -
Aktuelles Tätigkeitsfeld: Rechtsbeistand des Arkaneums Silbermond als Syndika der Kanzlei Urfirn und Söhne

Wichtige Errungenschaften:
Nennenswerte akademische Leistungen inner- und außerhalb des Arkaneums sind nicht verbrieft.

Beschreibung:
Das güldene Haar abwechselnd in zwei abstehende, geschmacklich fragliche Rattenschwänze gebunden oder geöffnet, zeichnet sich die Elfe vor dir unter anderem durch die Beschaffenheit ihrer Lider zu mandelförmigen Augen aus. Das leichte, vermeintliche Schielen unterbindet oftmals den Eindruck von Intelligenz, während die tiefrot geschminkten Lippen im Kontrast zur fast alabasterfarbenen Seidenhaut den Verdacht bemühter Sinnlichkeit bestärken.

Mehrere Perlenketten liegen zu Ringen drapiert und eng um den schlanken Hals, welcher durch den matten Glanz der Kleinode noch hervorgehoben wird, obwohl er sich hinter ihnen verbirgt.

Lassen wir uns auf die Reise weiter abwärts ein, treffen wir nach dem Brustbein derart gewaltige Unebenheiten an, dass womöglich nicht nur Topografen der zwergischen Forscherliga für sie zu begeistern wären. Deren Perfektion in Rund- und Spannung mögen den kundigen Betrachter befremden und an der natürlichen Herkunft zweifeln lassen. Ob ein Gewand, sei es légère oder offiziös, nun so geschneidert ist, diese großdimensionierten Attribute zu kaschieren oder noch weiter aufzudrängen, ist nahezu unerheblich. Sie sind unwiderlegbar vorhanden und genügen, um die leidende Trägerin auf diese Merkmale zu reduzieren.

Der Mangel ersichtlicher Muskeln und die zerbrechliche Erscheinung werfen darüber hinaus die Frage auf, was diese übertriebene Pracht trägt. Vielleicht sind hierfür die dichten Wolken lieblich-süßer Düfte, die Celilyas immerzu eskortieren, verantwortlich.

Die umgebenden Wände aus Parfüm versteht ihre hohe, piepsige Stimme zu durchbrechen. In ihrer mittel- bis langzeitigen Penetranz stellt diese mitunter eine Herausforderung an die Belastbarkeit eines besonnenen Gemüts dar.

Wenn auch eine Blutelfe, so ist Cecilyas augenscheinlich nicht mehr blutjung – nicht dass die Begrifflichkeiten unzertrennlich zusammenhingen. Die unüberschaubare Hingabe für Äußerlichkeiten verwischt zwar Spuren des Alters, lässt aber spekulieren. Hundert Lebensjahre und noch mehr unter der Ewigen Sonne sind eine gut investierte Wettaussage.

Kurze Charakterisierung:
Ohne weiteres lässt sich Cecilyas’ Nachname mit der Gießerei Glockenhell und ihrer inhabenden Handwerkersippe in Verbindung bringen. Das mehrere Jahrhunderte alte, bürgerliche Traditionsunternehmen hat sich auf die Auftrags- und Serienfertigung von Glocken jeglicher Art und Größe spezialisiert und kennt darin den Ursprung des Familiennamens. Die Palette führt aber ebenso alltäglichere Gegenstände wie Kannen, Kerzenständer und eine Unzahl von Zierobjekten.

Über die zurückliegenden Geschäfte ist so viel zu erfahren, dass diese sich noch vor dem Ersten Krieg zu einem Großteil ins Ausland verlagerten, um dort eine größere Nachfrage für die Produkte als in der Heimat zu entdecken – auch in Hinblick auf den Einzugsbereich der Kirche des Heiligen Lichts. Allerdings begegneten die Glockenhells in den Menschenkönigreichen und unter den kunstfertigen Zwergen von Khaz Modan einer etablierten Konkurrenz, so dass der Patriarch Dasmoran Glockenhell sich der elfischen Vorzüge besann und die magischen Veredelung der Erzeugnisse – von zauberhaftem Wetterschutz über die benutzerfreundliche akustische Modulation per Runen bis zu optischen Glüheffekten – pries. Als Galionsfigur einer ausgeklügelten Werbekampagne spannte er seine eigene Tochter Cecilyas ein. Noch heute sind Erzählungen ihrer Marktauftritte sowie Plakate überliefert, die die zusätzlich verstärkten Reize der damals jungen Glockenhell zur Schau stellten und einen ordinären, für Menschen bestimmten Zusammenhang zwischen ihnen und der Vorzugsware des Hauses aufzwingen wollten. Der Erfolg verhielt sich mäßig, war aber durchaus gegeben.

Cecilyas’ Spuren verlieren sich etwa eine Dekade nach dem Zweiten Krieg beinahe, nachdem die Gießerei Glockenhell begonnen hatte, eine Menschenfrau in den Vordergrund ihrer Kundengewinnung zu schieben. Es bedarf aufwändiger Recherche und einer Unmenge Glück, um Cecilyas’ Einträge in Gästebüchern von Herbergen zu finden. Wenn, dann stehen diese Gasthäuser vorwiegend in verschiedenen Städten des Subkontinents Lordaeron; beziehungsweise sie standen – vor dem Vernichtungsfeldzug der Geißel und der Brennenden Legion. Archivierte Akten der Wache von Süderstade dokumentieren außerdem, wie die Elfe entscheidende Hinweise zum Ergreifen eines trickbetrügerischen Artgenossen mit dem falschen Namen Lanis Auenglanz gab.

Erst nach dem Dritten Krieg scheint Cecilyas wieder nachweislich in Lohn und Brot zu stehen. Auf einen Lehrvertrag mit der Kanzlei Urfirn und Söhne folgte schließlich die Festanstellung als Rechtsgehilfin. Ihr gelangen dem zufolge früh die Rückkehr nach Silbermond beziehungsweise dessen Ruinen und der Anschluss an die mittlerweile ausgerufene Gesellschaft der Sin’dorei.

Zeugnis über diesen Erfolg legt auch der Kreis namhafter Mandanten ab, die sie für das thalassische Büro der Sozietät akquiriert hat sowie bis in die Gegenwart betreut: die Liste zählt Persönlichkeiten wie den Prinzen Aureas Banef Auensang, den zur Ruhe gesetzten Blutritterkommandanten Kayvaan Schwarzsonne und Baron Maireon Kupferflamme auf, aber auch die forschende wie lehrende Einrichtung des Silbermonder Arkaneums als privilegierten Großklienten. Gerüchteweise schadete ihre sich der Alterung widersetzende, teils extrem unelfische Attraktivität keineswegs Zustandekommen und Verlauf der Arbeitsbeziehungen und bedient daher das Schandmaul anderer.

Nachforschungen verraten, dass Cecilyas nicht das in der Mördergasse befindliche Sanktum, eine hauptstädtische Zuflucht von Nethermanten, Dämonenbeschwörern und Blutmagiern im fortgesetzten Wandel der Sin’dorei, mied, sondern zeitweise gezielt aufsuchte, um dort jeweils über Nacht zu verweilen. Zuletzt verkehrte sie erneut weniger in dem unterirdischen Gewölbe.

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