veröffentlicht von Geometragische Gazette am 30. August 2015

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Zwar stellte das Arkanball-Wohltätigkeitsturnier des “Café Kerzenschein” keinen hohen sportlichen Anspruch, aber das Endspiel dessen tat dem dennoch genüge. Ein verbissenes Gefecht, das an Spannung kaum zu übertreffen war, boten sich die vorab favorisierte Ausrichterin Maylea Sonnenfunken auf der einen und die an diesem Abend überraschende Kuratorin Cecilyas Glockenhell auf der anderen Seite.

Zehn trefferlose Minuten vergingen, bis die Kontrahentinnen sich in einer Auszeit darauf einigten, das Duell um weitere fünf zu verlängern, in denen dann der erste Punkt zum Triumph reichen sollte. Doch beide Damen erwiesen sich nur allzu ebenbürtig, als dass einer von ihnen der goldene Schuss vom Zauberstab gelang. Vom Siegeswillen angetrieben, doch der Erschöpfung nahe, teilten sich schließlich Sonnenfunken und Glockenhell den Gesamterfolg, um sich fortan gleichberechtigt als die ersten Kerzenschein-Pokalsieger der Geschichte bezeichnen zu dürfen.

Schon in der Gruppenphase waren die Rivalinnen aufeinander gestoßen und hatten sich die bis dahin längste Schlacht geliefert. Diese gewann Sonnenfunken noch. Zu dem Zeitpunkt besaßen beide allerdings schon gute Aussichten auf ein Weiterkommen. Eine verschmerzbare oder gar zugelassene Niederlage seitens Glockenhell, um Kräfte zu schonen? Die Kuratorin sollte sich auf die Frage später in Schweigen hüllen.

Auf ihrem Weg ins Finale hatten die Siegerinnen Yuleya Sonnenlied respektive Berys Bienentanz überwinden müssen. Das Spiel um Platz 3 zwischen jenen entschied die sichtlich schwergerüstete Veranstalterin von Arenakämpfen zunächst für sich. Doch eingedenk des geteilten Turniersiegs stufte “Madame Tyurru” generös beide Duellanten einen Rang höher. Somit schloss Sonnenlied den Wettkampf mit der Wertung als Zweite und dem silbern umrandeten Gutschein ab, die agile Stallmeisterin vom Haus Elrennon landete auf dem Treppchen der Drittplatzierten. Bienentanz erhielt dementsprechend den bronzegefärbten Preis zum Einlösen.

Und die anderen “Heptastralen Iriden”? Sowohl Alheyt Sonnenglut als auch Magister Sabota Feuerfalke kamen in ihrer jeweiligen Gruppe auf eine ausgeglichene Bilanz bei zwei Siegen und zwei Niederlagen. Leider zu knapp für den Einzug ins Halbfinale, aber sie behaupteten sich dafür im mittleren Segment des Teilnehmerfelds. Abseits dieser Leistung dürfte insbesondere Feuerfalke für seine lebhafte wie lautstarke Kommentierung von der Seitenlinie im Gedächtnis haften bleiben.

Einen rabenschwarzen Tag erlebte hingegen Lady Dainita Nebeltänzer. Sieglos schied die Feendrachenhüterin aus, doch nicht ohne Ehrentreffer und nicht ohne eine Mannschaft, die sie solidarisch auffing. Zu gerne hätte man auch die nachgemeldete Dozentin Lygeia Flammenherz im kompetitiven Vergleich gesehen. Sie verspätete sich unglücklicherweise zu sehr und musste daher ausgeschlossen werden. Statt mitzuspielen fieberte sie im Mannschaftstrikot für die “Iriden” mit und fand in dem ebenso erschienenen Prorektor-Sekretär Varlandius Himmelslicht einen Gesinnungsgenossen.

Mit dem bestenfalls erhofften Erfolg hat es vielleicht auch derentwegen geklappt. Die als Wanderpokal gedachte und bereits von Zauberhand gravierte Trophäe — eine gesockelte, zerfließende Kerze aus massivem Gold mit einem miniaturisierten Arkanball als multispektral schillernde Flamme — geht im Übrigen vorläufig in den Besitz des Arkaneums über, worauf die unbezwungene Konditorin Sonnenfunken bestand. Co-Championesse Glockenhell freute sich über die Geste: “Zwei Wochen des Schindens, eine sich bedingungslos unterstützende Mannschaft, aufbauende Worte von den Magistern Sonnenschwinge und Sommersang, ein Pöttchen kühlende Salbe aus Frau Sonnengluts Arzneischrank und noch mehr, am Ende dieses glänzende Resultat. Und mit dem Kerzenschein-Pokal eine sehenswerte Bereicherung für die Vitrine.”

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