veröffentlicht von Geometragische Gazette am 25. März 2016

von Guilevri Weilersruh, Morgenstern

Manch ein Lehrling dürfte dem Akademieball mit großer Anspannung entgegengesehen haben, ähnlich der inneren Unruhe vor einer Prüfung zum höheren Zirkel. Schließlich galt es, sich in der vornehmen Gesellschaft graduierter Magiegelehrter und einiger Prominenz zu behaupten. Zweifelsohne sind auch die am verantwortlichen Komitee beteiligten Schüler und die Kommilitonen unter ihren unverzichtbaren Helfern froh über diese eine Botschaft: die Feier liegt nunmehr in der Vergangenheit und sie war, wie jeder es ihnen bescheinigen wird, überaus gelungen!

Den eigenwilligen Test bestanden haben allen voran die Adepten Mhayna Aschenrose und Mojari Funkenschlag, die zusammen mit Magistrix Syndra Sonnenschwur den festlichen Abend im Hafen der Sonnenweiten organisiert hatten. Gemeinsam nahm die Troika die Gäste — unter ihnen hochrangige Persönlichkeiten wie Prinz Rhamion Nebeltänzer, Erbe des gleichnamigen Hauses, und Magister Lont En’Caras, führende Figur des Zaubererzirkels der Zwillingseiche — in Empfang und bedachte jeden von ihnen mit einer Gratisprobe auf das Geschlecht abgestimmter Luxusseife als wohlduftendes Geschenk. So löste sich das Geheimnis um die Kooperation mit der renommierten Siederei Aschenrose in gefälligster Weise auf.

Doch der olfaktorischen Schmeichelei nicht genug, verwöhnten allgegenwärtig im Festsaal levitierende Blumenbouquets die feinen Nasen. Was die Augen zudem vorab erblicken durften, genoss insbesondere der Geschmackssinn wenig später. Graf Ahrandir von Falkenblut, seines Zeichens Winzer, wartete mit einer Auswahl seiner edelsten Weine auf, beriet als eigener Sommelier und verstand unter anderem mit einer Schar kellnernder Arkankonstrukte jeden überkommenden Durst, mochte er aufgrund eines anspruchsvollen Gaumens auch noch so speziell bedürftig sein, zeitnah zu löschen. Eine große Überraschung bot das vom “Café Kerzenschein” zusammengestellte Buffet. Die Patisseurin Madame Tyurru backte nämlich nicht allein Zuckerträume, sondern berücksichtigte ausnahmsweise auch die Gelüste nach Herzhafterem. An würzigen Erlebnissen vom Teller wurde ebenso nicht gespart.

Reichhaltig war dann auch das Programm des Akademieballs zu nennen. Dozentin Syndra Sonnenschwur moderierte durch den Abend und lud nach einer Ansprache ihre Vorgesetzte, die Prorektorin für Lehre Vecilis Whisperwell, zur Rede an das Pult. In der richtete sich die Leiterin der Akademie der arkanen Künste mehrmals an ihre versammelten Adepten, umriss die Bedeutung der Magie und knüpfte an das Zweitthema des Abends, den Frühling, an, um Vergleiche zur Jugend der im Blickpunkt der Veranstaltung stehenden Zauberschüler zu ziehen. Applaus vermittelte allgemeine Zustimmung. Daraufhin das Buffet eröffnet, war den vergnügten Besuchern die Gelegenheit zum Schmausen gegeben.

Einmal verlangte Magistrix Sonnenschwur doch noch deren Aufmerksamkeit, nämlich als sie eine tänzerische Darbietung ankündigte, die die Lehrlinge Gil’Daneth Satyrnehr III. und Deya Ymarell Lefia Lilienkelch vorbereitet hatten. Mit einem spektakulären Einsatz von Illusionen erzählte das Paar den Wechsel von Winter auf Frühling innerhalb einer rührenden, aber verhinderten Liebesgeschichte, in der beide jeweils als eine Personifizierung der Jahreszeiten zuerst gegeneinander, dann miteinander tanzten, während die Musikkapelle aus Pianist und Streichern die dramatische Choreografie klangvoll begleitete. Zauberhafte, erinnerungswürdige Momente, im Ganzen vielleicht der Höhepunkt dieser Festlichkeit!

Das sichtlich verzückte Publikum war im Anschluss angeregt, die Bewunderungsstarre abzulegen, das Parkett zu erobern und sich zu den Rhythmen verschiedener Stücke zu reigen. Ab diesem Zeitpunkt überließ das Komitee die Ballgäste sich selbst, das ambitionierte Programm war bewältigt und eine Heiterkeit gestiftet, die bis in die Nacht über Quel’Danas andauerte. Bestnote!

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