veröffentlicht von Geometragische Gazette am 5. Mai 2016

von Anaesthur Morgentau, Silbermond

Vor geraumer Zeit war er bereits in einem Artikel erwähnt worden: der Plan zu einem Blutflammesaal, welcher Platz für eine Ausstellung über die Schocktruppenmissionen bieten sollte. Bei der Absicht zu einer dauerhaften Präsentation ist es geblieben. Doch wie das dazugehörige Konzept wurde auch der ursprüngliche Namensvorschlag in einer Sondersitzung des Rektorats — der ersten ohne Mitwirkung des aus dem Amt geschiedenen Magisters Elegias Sommersang — zum jetzig finalen Stand weiterentwickelt.

Hierzu erklärte seine frühere Kollegin und Interimsnachfolgerin Vecilis Whisperwell: “In den vergangenen Mondläufen war die Halle mehrfach Gegenstand reger Diskussionen, und das Rektorat hat sich letzten Endes entschlossen, diejenigen Stimmen zu erhören, die sich eine andere Ausgangsperspektive der Ausstellung wünschen”.

So werde der Fokus nicht auf Magister Neroth Blutflamme liegen, ebenso wenig wie eine Rückschau auf sämtliche Schocktruppeneinsätze gehalten werden soll. Stattdessen möchte das Leitungsgremium in Hinblick auf den bevorstehenden Jahrestag des Massakers, das ein vom schändlichen Verräter Faelan Stillwasser sabotiertes Arkankonstrukt begangen hatte, den damit zusammenhängenden Feldzug gegen die Totenbeschwörer der Stadtburg Ewigstein für die geschichtsinteressierte Öffentlichkeit aufbereiten.

An der martialischen Auseinandersetzung mit einem neuartigen Nekromantenkult in den Pestländern hatten außer den Schocktruppen weitere militärische und paramilitärische Einheiten aus dem Hohen Reich, etliche Freiwillige, sogar ein Unterstädter Regiment und noch mehr Anteil. Kein Kontingent dieser Koalitionstruppen soll künftig unterschlagen werden, wie die “Geometragische Gazette” es weiland aufgrund der Fährnisse der Kriegsberichterstattung nicht hatte verhindern können.

Magistrix Whisperwell, nun aufgerückt zum ersten Stellvertreter des Rektors, glaubt nicht nur deretwegen an ergänzende Blickwinkel zur Kampagne. “Es gibt zwei, drei Aspekte, die noch nie so beleuchtet wurden wie es bei der Exposition der Fall sein wird”,  verspricht die Lehrmeisterin, die unter anderem im Studienfach Magiehistorie unterrichtet.

Die Verwirklichung der Ausstellung ist in einem genügend großen, seit der Geißelinvasion ungenutzten Raum im sechsten Geschoss des Akademiegebäudes vorgesehen. In diesen soll das Wrack des in seinem Amoklauf von mehreren Zauberern gestoppten Konstrukts, das zurzeit als Mahnmal im Innenhof steht, überführt werden. Das Manuskript der Trauerrede von Whisperwells Vorgängerin Caulandra Frühlingshauch, die insbesondere auf die zwei Todesopfer unter den Adepten gehalten wurde, zählt als weiteres Exponat.

Unter Vitrinenglas werden GeoGaz-Berichte und bearbeitete Landkarten den roten Faden der Ereignisse spinnen, während in Auftrag gegebene Gemälde ebenso an verschiedene Führungsoffiziere und herausragende Persönlichkeiten der Koalitionstruppen wie an Schlachtfeldern erinnern wollen. Eine Replik des Ambersterns, des vom Arkaneum zum Triumph gestifteten und bei einer Siegesfeier vergebenen Ordens, dient neben anderem zum inhaltlichen Abschluss der Rückschau.

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