veröffentlicht von Geometragische Gazette am 13. Dezember 2016

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Zur gestrigen Ausgabe des Arkaneischen Kolloquiums, Nummer 41 in der Reihe, zog es etwa zwanzig Gäste und ihre Gastgeberin abermals in die Halle der Ruhe am Königlichen Markt, um sich über Neuigkeiten vom Campus des Arkaneums, aus der weiteren Heimat und ferneren Gefilden auszutauschen.

Im Sinne dieser Reihenfolge schilderte eingangs Kuratorin Cecilyas Glockenhell die vorübergehend veränderte Lage im Rektorat. Der Prorektor für Forschung, Magister Ghaendhar Tel’Aar Sonnenschwinge, habe sich mit seiner an der Akademie der arkanen Künste immatrikulierten Schwester Lady Ellariana auf eine Mission zur Vorbereitung einer Expedition begeben. Näheres verschwieg die Verwaltungschefin, um die Sicherheit der Aufgebrochenen nicht zu gefährden. Für die so weit planbare Abwesenheit des Prorektors wird sein Intimus, der Arkanist Irathas Distelduft, kommissarisch die Amtsgeschäfte an der Spitze des arkaneischen Forschungsinstituts führen. Anfragen jeglicher Art sind an ihn stellvertretend zu richten.

Das Wort erhielt Fürstin Caifayel Windhauch. Sie stellte ein mehr als karitatives Projekt vor, nämlich ihre Stiftung “Hoffnungsfunken”. Aufgabe dieser Initiative ist die Vermittlung einer gewünschten Ausbildung unter anderem von Kriegsbetroffenen, die ihre berufliche Zukunft in zurückliegenden Konflikten verloren haben oder auf die talentgerechte sowie pekuniäre Förderung ihres Potenzials angewiesen sind. Um die Herausforderung zu bewältigen, entstand in den vergangenen Mondläufen unter der Leitung der Adligen ein Netzwerk aus Vertretern verschiedener Bereiche; aus Magiewissenschaft, Kriegshandwerk, fertigendem und handelndem Gewerbe. Nicht nur diesen dankte Windhauch für das bisher Erbrachte und den Willen zur Kooperation, indem sie eigens zusammengestellte Pralinenkollektionen aus Madam Tyurrus “Café Kerzenschein” unter den Besuchern des Kolloquiums verteilen ließ.

Lady Dainitas Auskunft war gefragt, als das Gespräch darauf zur Forschungsreise auf die Verheerten Inseln, die der Zirkel der Zwillingseiche angestrengt hatte, überging. Da keiner ihrer Zauberer zugegen war, erzählte der Spross des Hauses Nebeltänzer — am Arkaneum als “ehrenamtliche Feendrachenhüterin” in eine thaumazoologische Studie eingebunden — von den Unternehmungen in einer Azsuna genannten Region, in deren Fokus die altertümliche, in Ruinen liegende Elfenstadt Nar’thalas gestanden hat. In ihrem Bericht, von dem sie sich erhofft, ihre ehemaligen Gefährten von der Zwillingseiche wüssten ihn bald zu ergänzen, galt besonderes Augenmerk der lokalen Magierakademie von einst, den Entdeckungen in den spukenden Sälen und Fluren sowie einigen geborgenen Schätzen, zu denen Lady Dainita ein Buch zählt, das sie dem arkaneischen Forschungsinstitut überlassen möchte.

Im Anschluss beschäftigte das rekonstituierte Sonnenfeuersanktum die Runde. Die Einrichtung weckte bereits auf dem vorangegangenen Kolloquium die Neugier. Bedauerlicherweise war kein Mitglied dieser der ausgesprochenen Einladung gefolgt. Stattdessen vermochte vor allem Prinz Rhamion Nebeltänzer Eindrücke von einer Unterredung mit dem Dekanat wiederzugeben. Hellhörig vernahm die Gesellschaft die vage Möglichkeit, einer Unterrichtseinheit des Sonnenfeuersanktums beiwohnen zu dürfen. Gleich mehrere baten um die Mitteilung eines solchen Termins, sobald er feststeht.

Das Datum zum Kolloquium XLII zeichnet sich hingegen schon ab. Am 9. des kommenden Zyklus wird das Silbermonder Arkaneum erneut seine redseligen und aufmerksam zuhörenden Freunde auf dem fliederfarbenen Teppich willkommen heißen.

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