veröffentlicht von Geometragische Gazette am 14. März 2017

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Geradezu monothematisch gestaltete sich das Arkaneische Kolloquium XLIV am Vorabend, ohne dass es dazu einer verbindlichen Vorgabe bedurfte. Eine Zahl von in die Halle der Ruhe einkehrenden Reisenden drängte nämlich die Nachtgeborenenmetropole Suramar als Gesprächsstoff auf, und das nicht unwillkommen. Im Gegenteil, sie stießen hier wie da auf keineswegs taube Ohren für ihre Schilderungen.

Drei Quellen dieser behaupteten sich in den späten Stunden. Der eigentlich als Leibwächter erschienene Sommersang-Gardist Yanahir Thiran eröffnete mit Eindrücken von einer Unternehmung, die ihn vor Kurzem auf die Verheerten Inseln geführt hatte, den regen Austausch. Er berichtete vom Belagerungszustand der Stadt und den militärischen Erfolgen innerhalb ihrer Grenzen. Ähnlich kriegerisch gefärbt fielen seine weiteren Ausführungen infolge von Beobachtungen, wie die entfernten Verwandten zu kämpfen pflegen und sich rüsten, aus. Insbesondere Schocktruppen-Vizekommandantin Caifayel Windhauch demonstrierte Wissbegier und hakte nach.

Für die weniger martialische Note war der mondäne Magister Lont En’Caras einmal mehr zuständig. Als eines der Oberhäupter vom Zirkel der Zwillingseiche waren ihm die magischen Eigenheiten der Vettern ein Anliegen, über die es zu reden galt. Doch seine Impressionen beschränkten sich nicht allein auf Translokationsplattformen. Der altehrwürdige Zauberer verwunderte die Runde mit der Kunde von einer meist barfüßigen Lebensweise in Suramar. Weniger trivial verhielten sich mehr oder minder belegte Überlegungen zur Geschichte, Politik und Gesellschaft der Nachtgeborenen, und spätestens an dem Punkt beteiligten sich die bislang vor allem zuhörenden Gäste mit eigenen Theorien und Wertungen. Der Begriff “Stagnation” wurde nicht nur von einem Mund gebraucht.

War der Verstand nun schon angeregt, musste der Schöngeist nicht verzichten. En’Caras‘ Gefährtin Sillar Turunen war es zu verdanken, dass auch das Auge verwöhnt wurde. Denn sie ergänzte die Paraphrase vom anmutigen Suramar um eine ihrer Zeichnungen, die sodann die Besucher rumreichten, bewunderten und taxierten. Weitere Bilder sollen dem vom majestätischen Prachthafen folgen, versprach die Dame.

Vielleicht dürfen diese bereits die Teilnehmer des 45. Kolloquiums verzücken. Am 10. des folgenden Mondlaufs kommen sie zusammen. Es ist nicht auszuschließen, dass es dann auch etwas über die aus Suramar geborgenen Objekte, die Magister Elegias Sommersang dem Arkaneum zwecks Erforschung geschenkt hat, zu hören gibt. So oder so, das umkämpfte Juwel elfischer Zivilisation wird gewiss künftig beschäftigen.

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