veröffentlicht von Geometragische Gazette am 13. Juni 2017

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Nach den gezeichneten Impressionen von Sillar Turunen zur Ausstellung “Suramar – lebensnah” blieb das 47. Arkaneische Kolloquium der Kunst treu, obgleich in anderer Form. Denn dieses Mal widmete sich die Gesellschaft einen Abend lang der Literatur.

Vorgegeben war das Thema keineswegs. Es ergab sich denkbar natürlich aus einer Lektüreempfehlung von Lady Livantha Abendlicht für den Nachwuchsschriftsteller Arantalion Blutfeuer. Ein Werk des Kriminalautors Arthares Con’Doel legte die forschende Zauberin dem Magiestudenten ans Herz. Was folgte, lässt sich als teppichweiter Austausch über aktuelle Lesevorlieben umschreiben.

Einen besonderen Denkanstoß gab die von Waldläuferfähnrich Shayris Waldschatten umrissene Fiktion “Gott aus dem Nichts”, deren Handlung eine obskure Welt ohne Magie zu Grunde liegt. Hierauf entwickelte sich eine rege Diskussion über die Möglichkeiten ferner, bewohnbarer Himmelskörper und forderte die Phantasie eines jeden einzelnen Teilnehmers des gestrigen Kolloquiums, dreizehn an der Zahl, heraus. Nicht geringer wurde die geschätzte Meinung anwesender Gelehrter wie die von Magister Lont En’Caras erbeten.

Blutrittermeister Quimeral Feuerschwinge wollte es darauf ganz genau wissen: er fragte die Damen nach ihrer Zuneigung für mehr oder weniger seichte Romantik in Erzählform und ermittelte zwar kaum geständige Anhängerinnen, dafür eine umso lauter bekennende in Kuratorin Cecilyas Glockenhell. Sogleich schwärmte die Leiterin des ausgegründeten Verlags Arkaneischer Zauberschriften für die extern entstehende Abenteuerreihe um “Piratenprinzessin Desirae”.

Andere Geschlechtsgenossen überraschten mit ihren favorisierten Genres. So hält es Zharya Güldenstern mit dem Schrecken von Geisterschiffen und dem Horror von zum Untod verdammten Dirnen in Dalarans Unterwelt, wohingegen Shayris Waldschatten die Belletristik hinter sich ließ und kundtat, Baupläne von technischen Gerätschaften hätten es ihr angetan. Ein weiterer weiblicher Gast, dessen Name leider nicht mehr in Erfahrung zu bringen war, gönnt sich stattdessen gerne einen längeren Blick in Bücher zur Gartengestaltung.

Die Prosa wich vollends, allerdings der Lyrik, als die muntere Runde auf Gedichtbände zu sprechen kam. Und darauf beschränkten sich nicht die Besucher, nein. Nacheinander rezitierten oder erfanden schnell der erwähnte Fähnrich, Meister Feuerschwinge und auch die Dame Güldenstern Reime, die eine scherzhafte bis zotige Qualität gemein hatten. Mitunter durfte sich mancher an vergleichbare Veranstaltungen der Künstlerloge Elfenbeinturm erinnert fühlen.

Mit verdienten Lachern und einigem Applaus wollte sich die unterhaltsame Zusammenkunft dann auch dem Ende neigen. Wir dürfen nun gespannt sein, ob und welchen unerwarteten Verlauf das bevorstehende Kolloquium XLVIII in einem Mondzyklus nimmt.

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