veröffentlicht von Geometragische Gazette am 27. August 2013

von Anaesthur Morgentau, Silbermond

Die Redaktion der “Geometragischen Gazette” hat erfahren, dass der Rückruf der unter Schocktruppen laufenden Gefechtsmagier und die Vakanz des Skriptoriums nicht die einzigen bedeutenden Themen sind, die zurzeit die verjüngte Leitung beschäftigen. Sie setzt sich dieser Tage ebenfalls mit einem Reformvorschlag zur Verfassung des Arkaneums auseinander. Eingebracht wurde jener von der Syndikuskanzlei Urfirn & Söhne über die Assessorin der Rechte Cecilyas Glockenhell. Die Neuerungen im Entwurf sind nicht allein kosmetischer Natur.

Zwar folgen einige Umbenennungen von Ämtern der Absicht besser vergleichbare Standards zu schaffen und Anredeformen würden geregelt. Doch die Überarbeitung greift noch tiefer. So bildet sich mit dem Rektorat ein neues leitendes Gremium heraus, in dem — um eine absehbare Personalie festzuhalten — Magister Perenn Winterfall als vorstehender Rektor (“Magnifizenz”) weiterhin Oberhaupt der als Arkaneum vereinigten Anstalten bliebe.

Die ihm nächsten Posten erführen eine Aufwertung, sowohl den Titeln als auch den Befugnissen nach, um nachgewachsene Führungskräfte stärker in die Pflicht zu nehmen und die Heranbildung solcher zu fördern. Vorgesehen sind zwei Prorektoren (“Honorabilität”), einer für Forschung, der andere für Lehre. Weniger vage ausgedrückt, leiten diese Stellvertreter des Rektors getrennt voneinander das Forschungsinstitut, auf das das Arkaneum seinen Namen historisch zurückführt, und die angeschlossene Akademie der arkanen Künste mit all ihren Fakultäten. Als aussichtsreichste Kandidaten für diese Positionen zählen bereits jetzt die vor Kurzem beförderten Assistenten Neroth Blutflamme und Lygeia Flammenherz. Sie stammen schließlich aus den zwei großen, miteinander benachbarten Einheiten des Arkaneums und haben ohnehin eine ähnliche Arbeitsteilung kommuniziert.

Das vierte Mitglied des Rektorats wäre in der neugeschaffenen Stelle des Kurators zu finden. Dieser steht wie die Prorektoren für die Zielsetzung der Reform, eine dreigliedrige Struktur stringenter zu halten. Denn der mögliche Kurator wäre demnach der Verwaltung und anderen nichtwissenschaftlichen Einrichtungen am Arkaneum vorgesetzt. Beispielsweise trüge er übergreifende Verantwortung für die Finanzen, den Rechtsbeistand und die Pflege der Liegenschaften. Ein Name für diesen Posten drängt sich weniger energisch als in den anderen Fällen auf, nicht zuletzt da er auf Billigung seitens des Sonnenzornturms angewiesen wäre. Die Regentschaft spräche bei der Auswahl somit ein Wort mit. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Magistergrad der Magie oder ein Abschluss zum Arkanisten von keiner Seite im Anforderungsprofil des Kurators bedingt werden würde. Stattdessen dürfte ein bürokratieverständiger Leistungsträger gesucht werden.

Die präsentierte Idee räumt des Weiteren den Magistern Partizipationsmöglichkeiten bei das gesamte Arkaneum betreffenden Entscheidungen zu einem späteren Zeitpunkt ein. So wird die Einberufung einer “Arkaneischen Konferenz” als dauerhafter Beirat überlegt, allerdings vom Erfolg der ersten Reformschritte und der Personalentwicklung abhängig gemacht. Dessen Zusammensetzung und die zugestandenen Kompetenzen bedürften dann einer eingehenden Diskussion, wie es heißt. Früher könnte die Umstellung auf Dekane (“Spektabilität”) als Köpfe der einzelnen Fachbereiche und zur Abgrenzung von den untergeordneten Dozenten erfolgen.

Ob und wie bald die von der Kanzlei überarbeitete Verfassung in Kraft tritt, ist aktuell Gegenstand von Beratungen hinter verschlossenen Türen und daher völlig offen. Es ist jedoch zu erwarten, dass Perenn Winterfall und seine Assistenten vor dem bald einsetzenden Hochbetrieb in den Fakultäten Klarheit schaffen wollen.

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