veröffentlicht von Geometragische Gazette am 25. September 2013

von Guilevri Weilersruh und Barnebras Riffperle, Silbermond

In der Tradition früherer Zusammenkünfte fand vor Kurzem das Arkaneische Kolloquium als erste Veranstaltung unter diesem Titel statt. Die designierte Kuratorin Cecilyas Glockenhell hatte in die Zuflucht der Weltenwanderer eingeladen, und im Trophäenraum des Südflügels versammelte sich ein illustrer Querschnitt von der Mittel- bis zur Oberschicht in Quel’Thalas. Ein Gast sollte jedoch in seiner Extravaganz alle anderen ausstechen und die Umschreibung als bunter Haufen vollends rechtfertigen.

Die Rede ist nicht von Graf Keles Falkenfeder, der sich eine Woche nach dem erfreulichen Spendengespräch in Morgenluft die Ehre gab. In der Vertretung der Wirtschaft wurde der Winzer und Falkenzüchter im Übrigen nicht allein gelassen, denn auch Unternehmer Derallion Abendglanz, Besitzer der “Schreibstube” am Königlichen Markt in Silbermond, bereicherte das Kolloquium. Als erneut gesehener Freund des Arkaneums erschien Nalendir Sylven, hochrangiger Höfling in den Diensten von Prinz Arthiron Kalseth Auensang. Beide Gesichter mochten noch vom einen halben Monat zurückliegenden Privatbankett auf dem Blutflamme-Anwesen vertraut sein. Insgesamt ließen sich mehr als ein Dutzend interessierte Besucher blicken.

Selbstredend dominierten Ausübende der Zauberkünste das Bild. Abgesehen von dem künftigen Prorektor Neroth Blutflamme, dem Dozenten für Illusion Sabota Feuerfalke und weiteren mit dem Arkaneum assoziierten Teilnehmern konnte auch ein außenstehender Magister begrüßt werden. Lont En’Caras tauchte auf, nachdem zwei muntere Magiereleven seinerseits im Voraus eingetroffen waren. Das eingangs versprochene Kuriosum stellte eine Goblindame vom sogenannten Haus der arkanen Maschinerien dar — ein unübersehbarer optischer Bruch in der sonst rein blutelfischen Runde. Jene durfte sich beim Anblick des martialisch anmutenden Rüst- und Waffenstands ungläubig die Augen reiben.

Die sich als Technomagierin bekennende Partizipantin und ihre Prothesen drängten sich unweigerlich als Themen des ohnehin moderationsfreien Spätnachmittags/Frühabends auf. Erhebliche Neugier wurde der grünhäutigen Ausländerin zuteil. Die Bürgerkriegszustände in Übersee und die politische Großwetterlage gaben außerdem Gesprächsstoff, bevor die mehr und weniger fachkundige Diskussion darüber aufkam, inwieweit beschworene Speisen mittlerweile dem ursprünglichen Essen hinsichtlich Geschmack und Nährwert gleichkommen oder es sogar übertreffen.

Auslöser war der teils beklagte Mangel an Akzeptanz von herbeigezauberten Mahlzeiten. Über die dazugehörige Frage der Öffentlichkeitsarbeit und den allgemeinen Bildungsauftrag des Arkaneums ließ es sich Magister Blutflamme nicht nehmen, mit einem baldigen Symposium jedermann zugängliche Vorträge aus der Forschung in Aussicht zu stellen. Eine Wiederholung des Kolloquiums in drei Wochen kündigte indes Gastgeberin Cecilyas Glockenhell bei ihrem Abschied an.

Hinterlasse einen Kommentar

Logg ein, um zu kommentieren.