veröffentlicht von Geometragische Gazette am 14. Oktober 2013

von Barnebras Riffperle und Guilevri Weilersruh, Silbermond

Es erschienen zwar weniger Besucher als zur vorherigen Ausgabe in der Zuflucht der Weltenwanderer, aber dafür konnten zum Arkaneischen Kolloquium II seit Langem vermisste Freunde des Arkaneums begrüßt werden. Magister Cialnir Morgentau und seine Schülerin Cyntall Eisflamme gaben sich die Ehre. Als gänzlich neues Gesicht tauchte Magister Leithan Dämmerbringer in der Halle der Ruhe auf und durfte einer womöglich für ihn weniger gewichtigen, jedoch für andere umso bedeutenderen Nachricht Gehör schenken.

Denn die Prorektoren Neroth Blutflamme und Lygeia Flammenherz lüfteten das Geheimnis ihrer Verlobung und beendeten auf die Weise wochenlange Spekulationen über eine Beziehungskrise, die insbesondere im Netzwerk der Adeptenbriefkästen viele um Tratsch nie verlegene Anhänger fanden. Nach Empfang des braven Applauses konnte das Paar allerdings noch keinen Termin zur Schließung des gemeinsamen Lebensbunds in Aussicht stellen, ebenso keinen ungefähren Zeitraum für das Ereignis. Doch Magister Blutflamme ließ es sich nicht nehmen, mit der dann zu erwartenden Feier das einen Monat zurückliegende Bankett auf seinem Westküstenanwesen übertreffen zu wollen.

Soweit der gesellschaftliche Aspekt. Um den wissenschaftlichen Austausch machte sich vor allem der wiederholte Gast Zori Zauberbolzen verdient. Die Technomagierin vom Haus der arkanen Maschinerien erklärte sich spontan zu einem Vortrag über ihre Berufung bereit, nachdem Fragen zu dieser zuvor in einer kleinen Gesprächsrunde angeklungen waren. Die Goblindame — martialischer gerüstet als noch vor drei Wochen — konzentrierte sich bei ihren Ausführungen auf folgende Disziplinen des Technomagiers: den Fernkämpfer, den Nahkämpfer und den Konstruktbauer.

Zweifel wurden hörbar, als der Eindruck entstand, die Zielgenauigkeit eines Vertreters der erstgenannten Spezialisierung mit seinen gewehrähnlichen Apparaturen sei höher einzuschätzen als die eines geübten, klassischen Magiers aus der Schule der Hervorrufung. Zauberbolzen relativierte sogleich. Ein Fernkämpferanfänger bringt ihrer Ansicht nach schneller bessere Resultate zustande als ein vergleichbarer Lehrling der Zauberkünste, der sich an einem konventionelleren Feuerball versucht. Wie ein Wettkampf zwischen Meistern des jeweiligen Fachs mutmaßlich ausginge, wurde wohlweislich offen gelassen.

Als Beispiel für einen Nahkämpfer benannte die Goblinfrau gleich sich selbst und sowohl der notwendigerweise frostgekühlte Kampfanzug als auch ihr zuckendes, grauenhaftes Sägeschwert erhielten aller Aufmerksamkeit. Bei ihren Erklärungen zu einem die Körperkraft potenzierenden Exoskelett verstieg sich Zauberbolzen zu der Behauptung, sie könnte mit dessen Hilfe sogar Baine Bluthuf, den Oberhäuptling der Taurenstämme, im Armdrücken schlagen. Einen Beweis blieb sie schuldig, nicht aber die Antwort auf die Frage nach der Gesinnung der offenbar für das Kriegshandwerk lebenden Technomagier. Der mitteilsame Gast bestritt nach ihrer Auskunft hierzu nicht die in den Mund gelegte Söldnermentalität.

Noch einmal gewann der Vortrag Brisanz, als Zauberbolzen auf sogenannte Technonethermanten und -nekromanten zu sprechen kam. Erzeugnisse wie die gigantischen Teufelshäscher der Brennenden Legion oder grässliche Mischwesen aus Eisen und Fleisch wie die Mo’arg, ebenfalls im Dienste des uralten Feindes aus dem Nether, wären Ersteren zuzuordnen. Berührungsängste kennten die Technomagier grundsätzlich in diesem Bezug nicht. Für sich beanspruchte die Goblina einen gewissen Abstand zu diesen Spezialisierungen und war damit zum Ende ihres mehrfach gedankten Referats angelangt.

Später hätte es nicht kommen dürfen, da anscheinend Hunger die Teilnehmer in die Ferne trieb. Etwa zur Zeit von Abendbrot und Dinner verabschiedete sich ein Großteil der Besucher. Dies könnte eine Lehre für die gastgebende Kuratorin Cecilyas Glockenhell sein. Auf Speisen und Getränke wurden nämlich bewusst dieses Mal verzichtet. Kissen und Wasserpfeifen mussten genügen. Ohnehin möchte Glockenhell, wie zu vernehmen war, die Veranstaltung überdenken und verabredete mit Lady Livantha Abendlicht, ebenso erschienene sowie hilfsbereite Projektaufseherin aus dem Forschungsinstitut, für demnächst einen Ideenaustausch. Man darf auf die Einfälle gespannt sein.

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