veröffentlicht von Geometragische Gazette am 11. November 2014

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Einmal mehr erwies sich das Arkaneische Kolloquium als fruchtbarer Boden für Ideen und Unternehmungen, ähnlich wie zur vorletzten Ausgabe, als der Gedanke einer Expedition und ihrer vorbereitenden Mission zur Pandarengemeinschaft der “Wandertatzen” entstanden war. Bevor die gestrigen Geschehnisse geschildert werden, befassen wir uns jedoch mit der Zusammensetzung der geselligen Runde.

Einige immertreue Stammgäste und etliche mehrmahlige Besucher gaben sich erneut die Ehre und mögen an dieser Stelle nachsehen, nicht im Einzelnen genannt zu werden. An neuen Gesichtern fielen hingegen Rianelas Cir Randes von der 13. Sondereinheit “Sturmfeder”, Magister An’thalaor Sturmprüfungs Schülerin Mirsini und die neue Krankenstubenkraft sowie Forschungsassistentin am Arkaneum Alheyt Sonnenglut auf. Gleich zu dritt waren die “Nebelschwingen”, eine vor Kurzem ausgehobene Ausbildungseinheit des Waldläuferkorps, vertreten, nämlich mit ihrer Kommandantin Hauptmann Avaliar Sturmhymne, Lady Dainita Nebeltänzer (aus dem gleichnamigen Adelshause, Anm.d.R.) und der jungen Rekrutin Feliz Schneewind, welche offenbar gewillt ist, ihrer verschiedenen Mutter, der Weltenwanderin Thinael Blutsonne, nachzueifern. In der Summe kam der Gesprächsabend auf die stolze Zahl von einem und einem halben Dutzend Teilnehmer.

Die Konversation eröffnete unter anderem Magister Lont En’Caras mit der Nachricht, dass sich ein Abkömmling der Familie Meedar, eine der im Magierzirkel der Zwillingseiche zusammengeschlossenen Sippen, in die Arkane Fakultät Rodan Eldrath eingeschrieben habe. Den allermeisten Anwesenden war die in den Bergen bei Morgenwinkel gelegene Schuleinrichtung überhaupt kein Begriff, worauf man begann, Vor- und Nachteile eines Studiums in gewählter Abgeschiedenheit zu thematisieren. Wilde Gerüchte über mögliche Dämonenbeschwörer und Kultanhänger Alter Götter versuchte die Zusammenkunft sofort wieder zu bändigen. Statt die Fantasie galoppieren zu lassen, hielt man es für klug, dem verantwortlichen Dekan Rodan Eldrath und seinesgleichen eine Einladung zum nächsten Kolloquium auszusprechen.

Die sonst für ihren unprätentiösen Witz geliebte Konditormeisterin Maylea Sonnenfunken, besser bekannt als Madame Tyurru, sorgte daraufhin für teils betretenes Schweigen, als sie nicht nur ihre Vergangenheit als Nethermantin gestand, sondern auch um Hilfe beim andauernden Lebenswandel ersuchte. Allen voran Magister Sturmprüfung demonstrierte Verständnis sowie Barmherzigkeit, indem er ihr Rat und Tat versprach.

In den fortgeschrittenen Stunden dominierten jedoch die bereits berichteten Kämpfe im Süden des Kontinents mit ihrem größten Schlachtfeld in den Verwüsteten Landen. Die Kunde von unnachgiebig durch das Dunkle Portal strömenden Orcs, braunhäutig und mit Eisen beschlagen, beunruhigte zusehends, verstörte aber nicht so sehr, als dass die Gäste die vom “Unterblatt” treffend als Eiserne Horde bezeichnete Streitmacht umgehend zu verdrängen gedachte. Nein, sie widmete sich ihr eingehend. So wussten die von der Front heimgekommenen Zauberer der Zwillingseiche beizutragen, dass das Dunkle Portal neuerdings in einer anderen Farbe leuchte. Könnte der Umstand ein Hinweis auf die Herkunft der oftmals an diesem Abend mit den Mag’har verglichenen Aggressoren sein, wurde gefragt. Gewissheit bot niemand.

Doch man will sich um sie bemühen. Gemeinsam. Die Vertreter der Zwillingseiche beabsichtigen nämlich in die umkämpfte Region zurückzukehren, unter anderem um eine hinterlassene Seherkugel zu bergen. Hauptmann Sturmhymne sagte den unerschrockenen Magiern ohne zu zögern die Unterstützung ihrer “Nebelschwingen” zu. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Instrukteurin und die ihr anvertrauten Waldläufernovizen mit der Aufgabe nicht übernehmen. Die Dienste der Botanikerin Lady Dainita könnten vielleicht schon erhellendes leisten. Sie möchte die Pflanzenrückstände auf Gestein, das Magister Sturmprüfung während der fernen Gefechte beim Portal umsichtig eingesammelt hatte, untersuchen.

Das Arkaneum steht da nicht zurück. Alheyt Sonnenglut bat die Kollegen von der Zwillingseiche gewissermaßen stellvertretend für ihre Vorgesetzte, die Forscherin Aurithael Silberblut, um eine Blutprobe der fremden Orcs; im annähernd besten Fall, wie von Arkanist Tharosian Blutweber angeregt wurde, um einen Kadaver zwecks Bestimmung. Die erfolgreiche Gefangennahme und Überführung eines lebendigen Exemplars schätzte man wenig zuversichtlich ein.

Bei all den Wünschen konnte einer gestern nicht mehr erfüllt werden. Im Verlauf des Kolloquiums stellte Alanielle Blutweber ihr Gesprächsthema aus Rücksicht auf ihren zunächst fehlenden Gemahl so lang hintan, bis der Kreis der Zuhörer zu sehr geschrumpft war, um es noch sinnvoll anzustoßen. Wie spät zu erfahren war, liegt ein Rapport von ihrer Assistentin Ninita Zwillingssonne, Missionschefin der Sonnenfels-Gesandtschaft, vor. Die jüngst eingetroffenen Resultate ihrer Reise zu den “Wandertatzen” in Kalimdor müssen nun warten, jedenfalls bis zu ihrer Bekanntgabe in der Öffentlichkeit. Der kommissarische Prorektor Barnebras Riffperle dürfte dieser zuvorkommen, auch in Hinblick auf das geplante Kleine Symposium am arkaneischen Forschungsinstitut.

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