veröffentlicht von Geometragische Gazette am 14. Februar 2017

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Seit jeher entbehren die Arkaneischen Kolloquien strenge Formen. Doch die 43. Ausgabe verlangte von den Teilnehmern mehr als eine Lockerungsübung. Zu Beginn hatten sich so wenige Gäste eingefunden, dass die Runde ebenso gut als ungezwungene Privatunterhaltung hätte gelten können.

Tröpfchenweise versammelte sich allerdings dann doch eine Dekurie an überwiegend bekannten und geschätzten Zeit- wie Artgenossen und ließ sich zu einem ungewohnt engen Kreis in den Kissen nieder. Spätestens der Auftritt des Erbprinzen Rhamion Lyrias Nebeltänzer in der Halle der Ruhe gemahnte zudem dazu, die sozialen Konventionen nicht gänzlich zu vernachlässigen.

Mit dem eingetroffenen Hochadel behauptete sich endgültig das bestimmende Thema der Konversation: der vom Prinzen und seiner Verlobten Cyanas Zorneshymne ausgerichtete Musikabend am Tag zuvor. Schalt Kuratorin Glockenhell eben jene Festivität als mutmaßliche Ursache für das niedrige Aufkommen an Besuchern, war die Verständigung schnell hergestellt, zum nächsten Mal die Ereignisse mit größerem Abstand zueinander anzusetzen. Damit verband sich außerdem die Bestätigung des Aspiranten auf den Nebeltänzer’schen Fürstenrang, eine solche Feier in zwei bis drei Mondläufen wiederholen zu wollen — sehr zur Freude der Anwesenden.

Denn diese schwärmten längst von vergleichbaren Anlässen für Künstler, ihre kreativen Schöpfungen an Geist und Sinne zu bringen, und erinnerten an zurückliegende Bälle, zu denen das Arkaneum auf das Tanzparkett bat. Die nostalgischen Töne verfehlten ihre Wirkung nicht. Glockenhell bekundete nämlich, die abgeschöpften Impressionen mitzunehmen, selbst die zum kurzlebigen Thema künftiger Arkanballwettkämpfe.

Nicht weniger gewann Prinz Rhamion an Anregungen. Während weiterhin Namensvorschläge zum Veranstaltungsort des als Institution gewünschten Musikabends gesammelt werden, gefiel dem Aristokraten der Einfall, kommende Gesellschaften in der Reihe für andere Formen und Unterformen der Kunst zu öffnen; darstellende wie bildende.

So erwies sich auch dieses Kolloquium hinsichtlich Vorhaben als verlässlich fruchtbar. Wahrscheinlich stößt die Runde XLIV weitere an. Dies bleibt am 13. des nächsten Zyklus zu erfahren.

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