veröffentlicht von Geometragische Gazette am 28. Februar 2016

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Wider Erwarten fand die Arkanballmanschaft des Arkaneums beim 2. Kerzenschein-Pokal nicht in den “Thaumivoren Blitzern” vom Zaubererzirkel der Zwillingseiche die hartnäckigsten Gegner. Nein, allen voran die sechsköpfige Damenriege des Ausrichters “Café Kerzenschein” stellte sich den ebenfalls im halben Dutzend angetretenen “Heptastralen Iriden” entgegen und verbuchte in den direkten Auseinandersetzungen mehr Erfolge als unseren Sternengoldblauen lieb sein konnte.

Ohne Zweifel und keineswegs überraschend ragte unter den “Majestätische Quarkbällchen” getauften Kontrahenten die Anführerin Maylea Sonnenfunken (besser bekannt als Madame Tyurru, Anm.d.R.) heraus. Die Spitzenfavoritin marschierte fast ungefährdet ins Finale und demonstrierte ihre unangefochtene Ausnahmestellung im Amateurarkanball. Mit dem zweiten Titelgewinn bastelt die agile Feinbäckerin weiter an ihrer Legende als Unbezwungene. Und als am meisten mit Champagner Begossene.

Im entscheidenden Duell um den Pokal traf die alte und neue Siegerin auf den Ersatzkapitän der “Iriden”, die Adeptin Deya Ymarell Lefia Lilienkelch. Es handelte sich hierbei nicht um die erste Begegnung in der Konstellation am gestrigen Abend auf dem Dämmerweg. Bereits in der Gruppenphase schwang man die Zauberstäbe aufeinander. In dem gemeinten Kräftemessen war es Lilienkelch vielleicht noch gelungen, Tyurru kurzzeitig mit der respektierlichen Übergabe eines Wimpels mit Farben und Wappen des Arkaneums zu irritieren, gar zu beschämen. Am Ausgang änderte dies jedoch nichts. Beide Konfrontationen musste die ansonsten niederlagenfrei gebliebene Vertreterin der Mannschaftsführung — Kapitän Zeremar Silberklinge war aufgrund von Fieber unpässlich, Vizekapitän Telestra Hellstern wegen einer Geschäftsreise verhindert — verloren geben, aber tat dies keineswegs leichtfertig. Nichtsdestotrotz, folgerichtig und verdient darf sich Lilienkelch fortan Kerzenschein-Pokalfinalistin nennen und eine Silbermedaille zumindest einbilden, denn an ihrer statt erhielt der zweitplatzierte Zauberlehrling außer einer riesigen Flasche Schaumwein einen generösen Gutschein für das “Café Kerzenschein”. Die grüblerische Taktikerin kann und wird gewiss bei kommenden Turnieren eine wichtige Rolle einnehmen.

Weitaus holpriger verlief der Weg von Cecilyas Glockenhell aus der so genannten Todesgruppe in die Vorschlussrunde. Nach Auftaktsiegen unterlag die Co-Championess des ersten Turniers erschreckend eindeutig Lynthia Reddawn und erreichte im Duell gegen Shayris Waldschatten (beide “Majestätische Quarkbällchen”, Anm.d.R.) lediglich ein Remis. Als umso wichtiger erwies sich der Triumph über den Kapitän der “Thaumivoren Blitzer”, Magister Lont En’Caras. Mit den Punkten aus dem Vergleich wahrte Glockenhell ihre Chance, erzwang ein Stechen gegen Waldschatten und qualifizierte sich darüber doch noch für das Semifinale. In diesem kam es zur Neuauflage des letztmaligen Endspiels — Sonnenfunken kontra Glockenhell — und gleich wie in jenem gönnten sich beide Defensivkünstlerinnen in der Regelspielzeit keine Fehler. Es folgten die Verlängerung unter verschärften Bedingungen und damit die Feldbegrenzung auf das Laterneneck. Mit dem Premierentreffer an Tyurru in zwei Wettkämpfen gelang der Kuratorin zwar ein Achtungserfolg, doch war die Dauerrivalin ihr schließlich überlegen. Dafür revanchierte sich Glockenhell im Spiel um Platz 3 bei Reddawn für die zugefügte Schmach in der Vorrunde, indem sie klug einen Vorsprung verwaltete und zusätzlich das “bronzene” Treppchen für das Arkaneum eroberte.

Von den weiteren “Heptastralen Iriden” schnupperte am dichtesten Magister Theon’dras Morgenglanz, wie die Kuratorin in der umkämpften Gruppe 1, an einem Halbfinaleinzug. Die neueste Ergänzung der Schocktruppen bestätigte den starken Eindruck aus zurückliegenden Übungseinheiten und sammelte zwei Siege, doch wurde das mutige Offensivspiel von der Linie nicht mit einem Weiterkommen belohnt. Ein bemerkenswertes Debüt hat der gelehrte Waisenhauspatron allemal gegeben.

Ebenfalls im mittleren Feld von vierzehn Teilnehmern ist Adept Arantalion Blutfeuer zu wähnen, und das obwohl er mit angeschlagener Gesundheit antrat. Diese veranlasste den Schüler des Ersten Zirkels leider dazu, wohlüberlegt auf sein sechstes Gruppenspiel zu verzichten, nachdem er zuvor eine auffallend solide Leistung gezeigt hatte. Hochachtung vor der Überwindung!

Einmal mehr bewies Lady Dainita Nebeltänzer, dem Arkaneum durch eine ehrenamtliche Tätigkeit am Forschungsinstitut verbunden, viel Herz, doch war ihr kein Duellglück beschieden. Eine spannende Partie gegen Mannschaftskamerad Blutfeuer gehörte allerdings zu den Höhepunkten einer weniger ausgeglichenen Gruppe 2 mit ihren sich früh abzeichnenden Siegern.

Verhältnismäßig zurückhaltend gestaltete Adeptin Mhayna Aschenrose ihre erste Turnierteilnahme. Die zahme Einstellung der Viertzirklerin grenzte an Schicksalsergebenheit, wäre da nicht ihre farbenfrohe Unterstützung für die Gefährten mit der Hilfe von illusionären Effekten zu verschiedenen Anlässen gewesen, etwa zum Schlachtruf “Lasst es funken, Iriden!”.

Aus Sicht des Arkaneums ist zwar das Unterfangen Titelverteidigung als gescheitert zu betrachten. Doch vermochten die Zauberstabschützen des Arkaneums mit zwei von drei Podiumsplätzen ihren Anspruch als Macht des magischen Sports zu festigen. Mit den “Heptastralen Iriden” wird weiterhin zu rechnen sein, erst recht sobald die unglücklichen Ausfälle, der etatmäßige Kapitän Silberklinge und die gewählte Stellvertrerin Telestra Hellstern, wieder zum Kader stoßen.

Insgesamt nimmt der Kerzenschein-Pokal eine erfreuliche Entwicklung. Nicht nur dass die Anzahl der Spielermeldungen kletterte, man darf sogar an eine Steigerung des Niveaus im Wettkampf glauben. Einen großen Beitrag dazu leistet die zunehmende Organisation in Mannschaften, in deren Form eine intensive Vorbereitung auf die Spiele ermöglicht wird. Das Modell der “Heptastralen Iriden” hat längst Schule gemacht.

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