veröffentlicht von Geometragische Gazette am 11. September 2013

von Guilevri Weilersruh, Silbermond

Im ausklingenden Sommer kannten die Klatschbasen am Arkaneum keinen heißeren Gesprächsstoff als das Liebespaar Lygeia Flammenherz und Neroth Blutflamme. Nicht ohne Not setzte sich auch die “Geometragischen Gazette” mit den Anfängen der Beziehung auseinander. Schließlich beflügelten nicht nur die Gefühle die Magisterkollegen, sie hoben auch in beruflicher und damit in für die Anstalten relevanter Hinsicht ab.

Wir erfuhren, dass die Dozentin für Weissagung in das Anwesen des Konstruktentwicklers an der Westküste zog und sie gemeinsam ein Bankett gaben. Letztgenanntes gelang jedoch nicht zur Zufriedenheit aller. Die Lehrerin ließ sich mitten während der Feier wegen Kränklichkeit abmelden, worauf es gerüchteweise um die Gemütsfassung des leitenden Forschers nicht zum Besten stand. Viele Vermutungen zum Hintergrund dieser Ereignisse wurden angestellt. Nun gibt ein winziges Kleinod einem bestimmten Verdacht Nahrung.

Aufmerksame Leser haben uns nämlich auf ein neues Schmuckstück an Flammenherz‘ rechter Hand hingewiesen: einen Ring, der den Finger mit goldenen Ranken umschmeichelt, bis aus einer zur Blüte stilisierten Einfassung ein einzelner Diamant wächst. Das kunstvolle Accessoire soll die Magistrix erst seit Wochenanfang öffentlich tragen. In den allerwenigsten Zuschriften wird spekuliert, es handele sich um ein mit mächtigen Zaubern gespeistes Artefakt.

Die verzückte Mehrheit erinnert stattdessen an die eingeschleppte Sitte, mit Hilfe von derlei Geschmeide anzuzeigen, dass man sich jemandem versprochen habe. Beabsichtigen etwa die künftigen Prorektoren den Lebensbund einzugehen? Der aufgeworfene Gedanke ermutigt zu der bislang aus Gründen der Höflichkeit verschwiegenen Frage, ob die Unpässlichkeit vom Wochenende nicht auf eine freudige Erwartung zurückzuführen ist. Schon in den höchstspekulativen Kommentaren der Adeptenbriefkästen geisterte das Wort von einer Schwangerschaft herum.

Ob der ungezügelte Tratsch einen Treffer gelandet hat, mag vorerst ein Geheimnis bleiben, nicht aber die Kostspieligkeit des Aufmerksamkeit erregenden Ringes. Ein Freizeitjuwelier aus der Studierendenschaft schrieb uns auf eigene Initiative. Er beziffert den Kaufpreis der Fingerzierde auf mehr als das doppelte Monatsgehalt eines Assistenten von Perenn Winterfall und Leiters der Militärforschung — wie Neroth Blutflamme einer ist.

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